Unsere Kinder sind für uns wertvolle, einzigartige und individuelle Persönlichkeiten, denen wir mit Wertschätzung und Achtung begegnen. Wir wollen sie dabei unterstützen, jeden Tag positive Momente zu erleben. Deshalb sind uns folgende Fähigkeiten wichtig:
Personale und lernmethodische Kompetenz
„Hilf mir, es selbst zu tun.“
Dieser Satz von Maria Montessori prägt unseren Alltag im Kindergarten. Wir trauen den uns anvertrauten Kindern etwas zu, ziehen sie in unsere Entscheidungen ein, lassen sie selbst entscheiden oder mitentscheiden. Dann rutscht, wenn man die Bratwurst beim Mittagessen selbst schneidet auch mal was vom Teller, oder ein Kind entscheidet, dass die Nudeln ohne Soße am besten schmecken. Am Nachmittag entscheiden die Kinder selbst, ob sie am Angebot teilnehmen oder nicht, kann sein, dass sie sich dann vielleicht später ärgern, weil die anderen Kinder etwas schönes gebastelt haben und mit nach Hause nehmen können oder sie freuen sich über Ihre Entscheidung.
Die Kinder erfahren hier in kleinen Dingen des Alltags, dass sie in einer Gemeinschaft leben und sie die Möglichkeit haben, diese selbst mitzugestalten.
Durch diesen Freiraum, sich und ihre Umwelt zu entdecken, sammeln die Kinder sowohl positive als auch negative Erfahrungen. Wir unterstützen die Kinder, dass sie auch negative Erfahrungen gut bewältigen können und eigene kreative Lösungen für Probleme finden. Das macht Kinder resilient und stark. Darüber hinaus werden sie so auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit unterstützt.
Emotionale Kompetenz
Besonders wichtig in unserer Arbeit mit den Kindern ist für uns, dass die Kinder im Kindergarten eine verlässliche Bezugsperson finden, zu der sie Vertrauen entwickeln können. Das muss nicht unbedingt ein Erwachsener sein. Auch ein Gleichaltriger oder ein älteres Kindergartenkind kann, wenn alles neu ist, ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit geben.
So fällt es auch viel leichter mit Schwierigkeiten klar zu kommen und Probleme zu lösen. Wenn jeder, egal ob groß oder klein, auf den anderen achtet, haben alle die Möglichkeit, jeden Kindergartentag mit Spaß und Freude zu erleben. Ich selbst trage jedoch auch dazu bei, wie ich mich fühle und kann meine Gefühle wenn ich älter bin selbst beeinflussen. Ich kann mich über etwas ärgen, muss das aber nicht.
Soziale Kompetenz
Wie fühle ich mich, wenn mir jemand weh getan hat? Was kann ich machen, wenn mein Freund ein Spielzeug hat, das ich auch haben möchte? Traue ich mich „Nein“ zu sagen, wenn ich etwas nicht will?
Das alles können für Kinder schwierige Situationen sein, die zu jedem Alltag dazu gehören. Hier unterstützen wir die Kinder mit dem „Faustlos-Programm“, indem wir spielerisch nach Lösungen suchen und den Kindern auch durch unser eigenes Verhalten ein positives Beispiel vorleben.
Eigene Fähigkeiten entwickeln
Feste gemeinsame Lernangebote, kleine individuelle Spielangebote oder Angebote für kleine Gruppen mit zwei, drei oder mehr Kinder am Vormittag und verschiedene flexible Angebote am Nachmittag helfen den Kindern ihre individuellen Fähigkeiten und persönlichen Interessen zu entdecken, auszubauen und zu festigen. Die Sprache ist hierbei unser wichtigstes Medium. Kinder lernen Sprache nur dadurch, wenn wir uns die Zeit nehmen, ihnen zuzuhören und mit ihnen, egal in welchem Alter ins Gespräch zu kommen. Auch wenn unsere Jüngsten in der Krippe vielleicht noch nicht sprechen können, so können sich die Kinder doch mitteilen und erhalten eine verbale Antwort. Sprache ist das Tor zur Welt und wichtige Grundlage für unser Zusammenleben.
Durch musikalische Angebote und gemeinsames Singen stärken wir das Rhythmusgefühl, die Sprache und die Merkfähigkeit. Beim Turnen oder beim Spiel im Garten haben wir die Möglichkeit, unsere körperlichen Fähigkeiten auszuprobieren und unseren Körper fit zu halten.
Angebote wie Experimentieren, Basteln, Englisch sowie verschiedene Tischspiele die stets in eine adäquate Sprache, Bewegung, Zeigen und Tun eingebettet sind, fördern Feinmotorik und Kognition.
Umwelt-Kompetenz
Unser Kindergartenalltag ist geprägt vom Jahres- und Festkreislauf. Wir verbringen viel Zeit im Freien, um die Jahreszeiten zu erleben. Oft sind es gerade die kleinen Dinge, die Aufmerksamkeit der Kinder wecken.
Ein kleiner Käfer wird beobachtet und vielleicht auch an einen sicheren Platz gebracht, damit er nicht totgetreten wird. So wächst die Achtung gegenüber der Natur und all ihren Lebewesen.